Am Morgen nach dem Auschecken hatten wir doch tatsächlich ein Taxi bestellen können. Es gibt sie also doch in Koblenz, wenn auch in sehr bescheidenen Zahlen.
Weiter gings bei wolkenlosem Himmel aber kühlen 12 C in Richtung Köln das ca. 97 km Rheinabwärts liegt. Beim Start wussten wir wegen des Wetters respektive des Windes noch nicht ob wir es am heutigen Tag bis nach Köln schaffen werden, deshalb hatten wir noch kein Hotel gebucht, da die 97 km bei Gegenwind und dem dann zu erwartenden entsprechend unruhigem Wasser kaum in einer vernünftigen Zeit zu schaffen gewesen wäre. Gleich vorneweg, der Wind hielt sich mit einer kurzen Ausnahme zurück und wir schafften auch diese lange Strecke mit Pause problemlos.
Nach der Abfahrt ging es gleich einmal um das Deutsche Eck in die Mosel hinein, so dass wir auch diesen Fluss befahren haben, wenn auch nur ein paar dutzend Meter und das Deutsche Eck auch noch vom Boot her fotografieren konnten.
Anschliessend ging es dann wirklich richtig weiter und unser heutiger Steuermann Kurt drückte gleich mal den Gashebel runter um Distanz zu schaffen von einem ebenfalls Flussabwärts fahrenden Frachtschiff, nachdem wir diesem bei der Moselmündung ziemlich knapp vor den Bug gefahren sind.
Es ging dann weiter vorbei an diversen Kurorten, Burgen, Schlösser, schöne Villen, Weinlagen, die sich zu unserer Überraschung bis zum „Drachenfels“ im Siebengebirge, also schon recht weit ins Bundesland Nordrhein-Westfalen erstrecken.
Bei Remagen passierten wir die Ruine der Brücke, die im 2. Weltkrieg zu Berühmtheit gelangt ist, da sie als die einzige nicht ganz zerstörte Brücke von den Amerikaner erobert werden konnte und ihnen damit der Übergang ans andere Rheinufer wesentlich einfacher gelang als sie selbst geplant hatten.
Bei KM 648 haben wir nun bereits total 600 km seit dem Start am Rheinfall zurückgelegt und dies ohne jegliche Probleme 😅.
Nach Bonn, der ehemaligen Hauptstadt der Bundesrepublik, erhoben sich am linken Rheinufer riesige Fabrikanlagen, sowie Ölraffinerien und kurz nachher erlebten wir wieder Natur pur, schöne Auen, mit hunderten Wasservögel, Sandstrände und grosse Camping-Plätze säumten beide Rheinufer.
Ca. 20 km vor Köln trieb uns ein kleines Hüngerchen und ein etwas grösserer Durst zum Sürther Bootshaus bei Sürth, einer wahrlichen Oase, nicht nur was der Ort anbelangt, sondern auch was wir an Essen und Trinken bekamen, wahrlich ein kleines Schlaraffenland😋.
Leider führte dies auch dazu, dass wir länger als geplant hocken blieben und Köln erst gegen 16:20 Uhr erreichten, wo wir beim Kölner Yachtclub im Rheinauhafen ohne Probleme einen Gastplatz erhielten. Hotelzimmer hatten wir kurz vorher gebucht, unweit vom Yachthafen.
Es wurde dennoch 18 Uhr, bis wir uns endlich auf Sightseeing-Tour gehen konnten. Um Zeit zu sparen, nahmen wir ein Touristenbähnchen, obwohl einige unter uns geschworen hatten nie in so ein Gefährt zu setzen. Aber der Zweck heiligt die Mittel, denn das Bähnchen führte uns direkt an den Dom. Nach dem obligaten Fotoshooting wollten alle noch schnell was einkaufen um sich für die Weiterreise besser zu wappnen, denn es wird kühleres und regnerisches Wetter vorhergesagt für die nächsten Tage. Für einige war das kurze Shopping offensichtlich so anstrengend, dass sie schon kurz darauf eine Bier-respektive „Kölsch“-Pause einlegen mussten, bevor wir dann doch auch noch einen Teil der Altstadt besichtigten und den Abend bei einem Italiener in einem lauschigen Innenhof abschlossen oder auch nicht, da Kurt, Eli und Mingo auf dem Rückweg ins Hotel es nicht lassen konnten nochmals in einen zugegeben schönen Biergarten am Rheinufer einzukehren….
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