Der Tag ging los mit Warten auf ein Taxi. Es schien, dass alle Taxifahrer in der Kirche waren! Nach gut 30 Min fuhr dann ein Taxi vor, der gleiche Fahrer den wir gestern schon hatten, dies und dass er zweimal fahren mussten, lässt daraus schliessen, dass es nicht allzuviele Taxis gibt in Arnhem.
Wettermässig wurden wir auch nicht verwöhnt, Grau in Grau und Nieselregen den ganzen Tag gemischt mit kühlem Nordwind, wahrlich kein Vergnügen so mit einem offenen Boot zu fahren😬.
In Arnhem ging es zuerst vorbei an einer Reihe von Hausbooten und schwimmenden Häusern von unterschiedlichen Grössen und Aussehen. Auch hier können sich die Architekten sicherlich verwirklichen😉.
Den ganzen Weg entlang nach Nieuwegein/Utrecht sahen wir nur wenige Siedlungen, dafür umso mehr Rinder oder Kühe, Pferde, zuhauf Wasservögel, Fischer und auch „Badenixen“, die sich offensichtlich nicht ums Wetter kümmerten und ins Nass stiegen, dass sicherlich wärmer war als die Lufttemperatur. Gelegentlich kreuzten wir die typischen charmanten holländischen Kabinenboote, die hier sehr beliebt sind und auch einzelne Frachter.
Bei KM 891 mussten wir nach langer Zeit wieder einmal schleusen. Wir wussten nicht wie es in Holland funktioniert, so ging Eli auf Erkundungstour und erfuhr von einer Bootsbesitzerin, die sich gerade flussaufwärts schleuste, dass in Holland keine Anmeldung beim Schleusenwart nötig ist. Es wird alles über Videokameras gesteuert, man muss sich nur an die Lichtsignale halten, was wir dann auch befolgten.
Eine weitere Schleuse passierten wir dann bei KM 922
Kurz nach dieser Schleuse machten wir halb durchfroren und hungrig halt in „Wijk bij Duurstede“, einem kleinen Dorf am Rheinufer, bei dem wir auch die erste Windmühle zu Gesicht bekamen. Wir kehrten ein bei der Hafenkontoor (Hafenmeister/-in) und bestellten alle eine Quiche Lorraine mit Kabissalat. Das schmucke Restaurant wird ausschliesslich von Frauen geführt und auch das Servierpersonal besteht ausschliesslich aus jungen Frauen. Alles war frisch und handgemacht.
Nach dieser dringenden Stärkung setzten wir unsere Fahrt fort und kamen bald an eine „Kreuzung“. Das gibt es offensichtlich nur in Holland bei den vielen Flüssen, Kanälen und Grachten. Hier kreuzen sich der Nederrijn und der „Amsterdam- Rijnkanaal“, der wie es der Name schon ahnen lässt, nach Amsterdam führt. Auch der Name des Nederrijn ändert sich an dieser Stelle und heisst nun bis Rotterdam „Lek“
Wir trafen weiter Flussabwärts nochmals auf eine Schleuse (gemäss unserem Matrose und Lotse Thomas Schmidli, sei dies die letzte Schleuse auf unserer Fahrt)
Wir hatten eigentlich zum ersten Mal Pech auf unserer gesamten Fahrt. Das Schleusentor schloss sich unmittelbar vor unserer Ankunft und so mussten wir lange warten bis wir einfahren konnten. Es dauerte dann insgesamt 35 Min. bis wir aus der Schleuse fuhren und verlängerte unsere Fahrt weiter bei diesem nasskalten Wetter.
Kurz nachher passierten wir für die für uns wichtige Marke KM 948, wir haben jetzt insgesamt 900 km in 48 Std reiner Fahrzeit zurückgelegt dies ergibt eine Geschwindigkeit von 18.75 km / Std
Um 17:20 Uhr bei KM 951 erreichten wir dann endlich unser Tagesziel den Yachthafen von Nieuwegein, einem Vorort von Utrecht, das wir zwar auch mit dem Boot über einen Kanal hätten erreichen können aber wegen 3 Schleusen bis dorthin entschieden wir uns für diesen Anlegeort. Die Hafenmeisterin empfing uns sehr freundlich und organisierte auch einen Mini-Bus anstatt 2 Taxis. Es dauerte dann aber rund 30 Minuten bis der Mini-Bus kam und weitere gut 20 Min bis wir das Hotel erreichten. Auch der Check-in dauerte unüblich lange, so dass wir erst um 18:40 in die Zimmer gelangten und uns unter der warmen Dusche aufwärmen konnten. Übrigens hörte der Regen auf, nachdem wir im Hotel angekommen sind🥴.
Anschliessend machten wir uns auf in die Altstadt um ein Restaurant zu suchen und liefen zuerst an sehr modernen, zum Teil auch pittoresken Gebäuden vorbei bis wir dann bei „Klein-Venedig ankamen, einem kleinen Kanal, der durch Utrecht fliesst und an deren beiden Ufern diverse Restaurants liegen.
Auf dem Weg dorthin mussten wir aber auch aufpassen auf die unzähligen Radfahrer, für die eigene breite Fahrspuren angelegt sind, auf denen auch Roller fahren. Es scheint überhaupt mehr 2-Räder als Autos zu geben in dieser Stadt und diese halten wegen den Fussgängern bei Zebrastreifen nicht an, dafür an den Rotlichtern im Gegensatz zu Zürich.
Wir fanden dann ein italienisches Gartenrestaurant am Kanal, in dem ber
bereits viele Gäste sassen, trotz den recht kühlen Temperaturen. Der Hunger bezwang die Temperaturen und als wir nach einem freien Tisch fragten, war die Überraschung umso grösser, dass es auch einen Innenbereich gibt, der von der Strasse oben nicht einsehbar ist. Und wir staunten dann noch mehr was uns drinnen erwartete. Ein wunderschöner Gewölbekeller mit einer schönen Weinflaschenwand, da wussten wir, wir sind am richtigen Ort und das Essen sowie der Wein passten perfekt zu diesem Ambiente. Wir beschlossen dabei auch einen Tag länger zu bleiben in Utrecht um uns ein wenig von den Strapazen zu erholen bevor es dann auf die letzte Etappe nach Rotterdam geht. Im Hotel konnten wir zum Glück problemlos für eine weitere Nacht verlängern….
uii etz sinder denn langsam fix und fertig oder?
De Wettergott isch oi au nöd grad guät gsinnt gsi :-(
Guäti letschti Täg no.
Liäbi Grüäss Jacky