Heute war einerseits der Tag der Planung für die Rückreise und andererseits auch noch Sightseeing angesagt.
Bei weiterhin bewölkten Himmel begaben wir uns nach dem Frühstück zum Hafenmeister um uns bei ihm wegen eines Auswasserungsplatzes sowie für eine Parkmöglichkeit für das Auto und den Anhänger für eine Nacht zu erkundigen. Wir hatten selber schon einige Stellen im Internet gefunden, aber diese seien nicht geeignet. Der Hafenmeister telefonierte an verschiedene andere Hafenstellen und wurde fündig. Wir müssen nur noch die Zeit telefonisch vereinbaren. Den Wunsch von einigen mit dem Boot bis an die Meeresmündung zu fahren riet er uns ab. Ohne Funk sei dies in diesem stark befahrenen Abschnitt nicht erlaubt, auch würde die Hafenpolizei schnell anrücken und uns das Weiterfahren untersagen. So beschlossen Thomas Schmidli, Eli, Kurt und Mingo mit dem Boot die Auswasserungsstelle zu suchen und zu begutachten, währenddessen der Chronist ein Fahrrad mietete und damit zuerst zum Bahnhof zu fahren um abzuklären ob wir unsere geplante Rückreise via Deutschland antreten können, da die Lokführer in Deutschland schon wieder streiken werden ab Donnerstag😬.
Die Strecke bis Karlsruhe sei kein Problem, aber die Weiterfahrt von dort nach Zürich kann nicht garantiert werden! So wurde die Reise via Deutschland annulliert und via Paris umgebucht. Der ganze Spass kostet nun beinahe das Doppelte!
Anschliessend ging es mit dem Fahrrad zunächst weiter um den Pier eines Kunden zu besuchen und von dort in die vom Krieg verschonten Reste der Altstadt zu besuchen. Es sind wirklich nur noch ein paar Häuserzeilen am Delfthaven übrig geblieben und geben zumindest eine Idee wie es vor dem Krieg ausgesehen hat. Dort machte es sich der Chronist gemütlich und genehmigte ein Bier mit Käse und Brot.
Es war eine tolle Erfahrung die Stadt mit dem Fahhrad zu besichtigen, alle wichtigen und sehenswerte Orte sind in 10 Min. zu erreichen auf den auch hier generös ausbauten Fahrradwegen.
Währenddessen wurde die Bootscrew auf der Suche nach einer weiteren Auswasserungsstelle (die vom Hafenmeister empfohlene, erwies sich als ungeeignet) von der Port Authority aufgebracht und in einen seitlichen Hafen abgedrängt!
Kaum lässt man sie allein, schon kommen sie mit dem Gesetz in Konflikt😅😬!
Etwas nervös trotzen sie den beachtlichen Wellen und „ergaben“ sich schliesslich dem Befehl zum seitlichen Festmachen am Polizeiboot.
Danach ging es in einer lockeren Atmosphäre um die Kontrolle aller notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und entsprechenden notwendigem Zubehör auf einem „Schnellboot“.
Gefehlt haben:
Notstopleine am Arm vom Steuermann (Eli)
Feuerlöscher
Feuerlöschdecke
und die ID‘s von Mingo, Kurt und Thomas (diese hatte der Chronist bei sich, der ja zeitgleich erfolgreich versuchte, die Zugsbilette umzutauschen). Schlussendlich, nach einer lebhaften Diskussion und vor allem auch Information über unsere Reise, sahen die uniformierten Jungs von einer Busse ab. Eli kassierte lediglich eine Verwarnung😅. Danach wurde nur noch mit der Notstopleine am Arm gefahren.
(Diese Notstopleine zieht sofort den Schlüssel aus dem Zündsschloss falls der Steuermann/Skipper aus dem Boot fallen würde).
Nach diesem Zwischenfall fand die Bootscrew eine geeignete Auswasserungsstelle ca 8 km Flussaufwärts, die auch über Parkplätze für Bootsanhänger verfügt. Danach kehrten sie zum Yachthafen zurück und besuchten noch die imposante und sehr futuristisch gebaute Markthalle.
In der Zwischenzeit beobachtete der Chronist das Treiben im Hafenbecken, neben den üblichen Frachtschiffen, Yachten, Flusstaxis, bewegen sich noch allerlei andere Gefährte, wie „Hot Tugs“, das sind schwimmende Whirpools, dessen Wasser durch ein Holzkohlefeuer erwärmt wird und hier gemietet werden können, sowie Ruderboote aller Art. Auch die an den Hafenmolen angelegten Hausboote mit ihren unterschiedlichen Aufmachungen sowie die Dreimaster und weitere alten Boote, die zum maritimen Museum gehören runden das überaus abwechslungsreiche Bild und Geschehen ab.
Am Abend kehrten wir beim Koreaner ein, bei dem wir schon am Vorabend vergeblich einen freien Tisch suchten. Heute reservierten wir einen Tisch und waren gespannt, was uns erwartet. An jedem Tisch ist ein eingebauter gewölbter Elektogrill, darüber ein Dampfabzug und bestellen musste man über ein „iPad“. Die Auswahl an Fleisch, Geflügel und Meeresfrüchten ist gross. Dazu werden grosse Salatblätter aufgetischt mit der Idee, das Gegrillte auf das Salatblatt zu legen nach eigenem Gusto zu würzen und dann wie eine Wrap zusammenrollen und essen.
Zu Beginn fanden wir das alles noch spannend, mit der Zeit fühlten wir uns wie in einer Abfertigungshalle, das elektronisch bestellte Essen wurde kommentarlos hingestellt und man musste mehrmals reklamieren, damit wir das Bestellte auch erhielten.
Ein Versuch war es wert, aber vermutlich wird keiner von uns ein zweites Mal solch ein Lokal aufsuchen. Den Schlumi und Kaffee nahmen wir dann noch in der Hotelbar zu uns.
Morgen wird das Boot ausgewassert und damit endet dann offiziell unsere Bootstour und Berichterstattung….
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